Wie war meine Woche? Die lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: Heiß. Hund und Katze sind in dieser Woche zur Überzeugung gekommen, dass Frauchen jetzt endgültig durchgedreht ist, denn wir haben rund 72 Stunden im Dunkeln verbracht. Alle Rollläden runter, Schoten dicht, bloß keine Wärme ins Haus lassen, lautete die Devise. Dem Kater war der dunkle Spuk nach ca. 2 Stunden dann aber doch eher egal, frei nach dem Motto, Schlafen geht immer, ist er seinem Tageswerk wie gewohnt nachgegangen. Holly dagegen hat gelernt, dass ein schwarzer Hund in einem abgedunkelten Haus keine gute Idee ist. Vor allem, wenn man ein Frauchen hat, dass sich offenbar einbildet eine Eule zu sein und auch in Dunkelheit zu sehen wie ein Luchs. Immerhin, drei schmerzhafte Stürze über das auf dem Boden liegende schwarze Hundetier später hatte Frauchen dann auch gelernt, dass man besser das Licht anmacht, selbst wenn man nur ganz kurz was holen will.
Schreiben im Dunkeln ist übrigens auch blöd, Licht an hat es nicht besser gemacht. Ich bin offenbar nicht nur ein Discovery-Writer, also jemand, dem Drehungen und Wendungen der Geschichte erst beim Schreiben einfallen, sondern dazu ein Tageslicht-Schreiber. Selbsterkenntnisse bei 26,5 Grad Raumtemperatur. Der zwölfte Berlin Krimi liegt aber trotzdem noch ganz gut im Plan. Falls jemand fragen wollte.
Mein größtes Problem bei der Hitze der vergangenen Woche war allerdings, dass ich kein Wasser mag. Wirklich nicht. Ich finde das Zeug einfach grässlich geschmacklos. Mit ordentlich Kohlensäure drin geht so gerade eben, aber auch nur im Notfall. Bei bis zu 38 Grad im Schatten hat man aber nu dummerweise ständig Durst und sollte, nein, muss Flüssigkeit nachfüllen. Da ist guter Rat für den gemeinen Wasser-Verweigerer teuer. Heißer Tee kommt eher im Herbst und Winter gut und Eistee hat die blöde Angewohnheit, immer erst dann so richtig schön kalt zu sein, wenn man keinen Durst mehr hat. Zu spät an die Herstellung gedacht, war klar, oder? Literweise Saft macht dick und Cola, hach, Cola, liebe ich, aber genau, macht auch dick und die zuckerfreie ist ja eigentlich noch viel schlimmer. Das Teufelszeug das.
Aber Caroline ist clever und hat alkoholfreies Weizenbier für sich entdeckt. Das gibt es sogar für besondere Anlässe mit lecker Grapefruit-Geschmack, wenig Kalorien, isotonisch, ein wahres Wundergetränk. Wirklich! Wunderbar zum Beispiel der Blick des Postboten, als er mich morgens um 9 Uhr mit einer Pulle Bier am Hals im Vorgarten die Blümchen wässern sieht. Verwundert gar der Blick der Nachbarin, als ich mit drei leeren Bierkästen aus dem Haus komme, ist die Parker etwa dem Alkohol verfallen? So schnell kann’s gehen, aber immer das Positive sehen: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt’s sich gänzlich ungeniert. Überlege, ob ich demnächst mal nachmittags mit einer Flasche Bier in der Hand mit dem Auto durch die Siedlung fahre und für richtig Verwunderung sorge. Ein blaues Wunder sozusagen. Muss ja keiner wissen, dass es alkoholfrei ist.
Hallo, liebe Anne und liebe Tiere – auch Pubertiere,
ich hab herzlich gelacht über Deine Zeilen, Du beschreibst das Hitzedrama ganz toll. Na ja, dass der Eddi die Hitze am besten verschläft, war mir klar. Und Holly musste halt auch mal schwitzen. übrigens, das alkoholfreie Weizenbier trinke ich auch sehr gerne. Und ja, ich frage, was denn der nächste Berlin-Krimi macht, weil mich Deine Geschichten ja brennend interessieren, das kommt davon, wenn man so tolle Krimis schreibt wie Du. Euch allen ein wunderschönes und nicht zu heißes Wochenende. Liebe Grüße von Heidi
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