Ich habe bereits offenbart, dass ich beim Schreiben eines Krimis zwar eine Idee, vielleicht sogar einen Plan habe, aber die Geschichte sich erst beim Schreiben wirklich entwickelt und Abzweigungen nimmt, mit denen ich selber nicht gerechnet hätte. Meine Geschichten führen ein munteres Eigenleben – bis zu dem Moment, an dem ich das Wort „Ende“ geschrieben habe.
Letzthin fragte ein, vielleicht besorgter, Leser mich, wie ich mir das denn alles merken könne, wenn ich so ohne engmaschigen Plan bzw. ausgearbeiteten Plot schreiben würde. Nicht nur eine sehr gute, sondern eine sehr berechtigte Frage. Ich kann es nämlich nicht. Trotzdem möchte ich nur ungern ein Buch veröffentlichen, in dem es wie Kraut und Rüben zugeht und das zurecht von den Lesern zerrissen wird.
Was macht also die kluge Autorin? Sie schreibt und schreibt und schreibt und dann hört sie auf und liest sich lieber mal alles durch, was sie da geschrieben hat. Das mache ich so alle 10.000 Wörter oder nach 30 bis 40 Normseiten, freue mich wie Bolle, was für tolle Ideen ich doch hatte, ärgere mich dann, dass sie leider so gar nicht zum Rest der Geschichte, den ich später ersonnen habe, passen und schreibe um, bis die Geschichte wieder stimmig ist.
Auf dem Weg merze ich gleich noch ein paar kleinere Probleme aus, denn ich kann mir gelegentlich nicht nur nicht merken, was ich schon so alles auf dem Papier verbrochen habe, auch die Namen der Protagonisten entgleiten mir hin und wieder. (Nachdem ich sie mühsam ausgesucht habe!)
Natürlich nicht die der Hauptfiguren, aber wenn eine Nebenfigur im ersten Teil des Krimis auftaucht und dann erst wieder gegen Ende, kann es schon mal ein, dass ich nicht mehr weiß, welchen Nachnamen er oder sie hatte. Das führt dann zu so schönen Platzhaltern wie „Elvira Schlagmichtot“, „Herbert Wasweißichdenn“ oder auch „Norbert Derganzeböse“.
Bislang hat es gottseidank noch keiner dieser Platzhalter in ein veröffentlichtes Buch von mir geschafft und auch der Plot war letztendlich immer stimmig. Ich arbeite daran, dass es so bleibt…;-).
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