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Das Kind braucht einen Namen

Sabine, Claudia, Kevin, Tim, Max, Lena oder Pauline? Nicht nur werdende Eltern müssen sich mit dieser Frage herumschlagen, auch Autoren stellt sie vor das eine oder andere Problem. Und ich spreche hier nicht nur vom Buchtitel, der unter Umständen über Erfolg oder Ladenhüter entscheidet, nein, jeder einzelne Protagonist des Werkes braucht einen Namen. Und das können im Zweifelsfall eine ganze Menge sein.

Sabine, Claudia, Kevin, Tim, Max, Lena oder Pauline? Nicht nur werdende Eltern müssen sich mit dieser Frage herumschlagen, auch Autoren stellt sie vor das eine oder andere Problem. Und ich spreche hier nicht nur vom Buchtitel, der unter Umständen über Erfolg oder Ladenhüter entscheidet, nein, jeder einzelne Protagonist des Werkes braucht einen Namen. Und das können im Zweifelsfall eine ganze Menge sein.

Aber fangen wir mit dem Buchtitel an, der immer eine schwere Geburt ist, denn natürlich fallen einem die tollsten Titel ein, mir persönlich sogar gerne nachts im Schlaf, so dass ich aus dem Bett springe, um den Geniestreich schnell zu notieren, damit er am nächsten Morgen nicht vergessen ist. Vergessen wird er so nicht, aber vergessen kann ich ihn meist trotzdem, da meine nächtliche Idee mal wieder so genial war, dass schon jemand zuvor darauf gekommen ist. Mist.

Weiter geht die Suche also, bis man irgendwann – gefühlt hat man länger nach dem Titel gesucht, als man am ganzen Buch geschrieben hat – das Baby auf einen Namen taufen kann, der sich nicht bereits in den Bücherregalen dieser Welt findet. Google und die Suchfunktionen der diversen Online-Buchhändler sind da eine mindestens so gute Hilfe wie Eltern, Schwiegermütter und Freunde bei der Suche nach Babynamen.

Kommen wir zu den Protagonisten, die auch alle einen Namen brauchen. Ein hilfsbereiter Mensch schlug mir mal vor, doch einfach die aktuellen Top 100 der in Deutschland vergebenen Namen durchzusehen. In der Tat sind diese Listen ein unerschöpflicher Quell bei der Namensfindung, nur leider kann man nicht jede zweite Person, die im Buch vorkommt Mia, Emilia, Noah und Ben nennen. Das sind zwar die beliebtesten Vornamen des Jahres 2020, aber zum Beispiel für eine spanische Verkäuferin, die Mitte fünfzig ist, nur bedingt nutzbar 

Manchmal muss es auch etwas Besonderes sein. Zum Beispiel bei einer Reihe, wie meinen Berlin Krimis mit wiederkehrenden Charakteren. Die Namen der Kommissare sollen sich die Leser schließlich gut merken, was bei Lieschen Müller oder Otto Normalverbraucher im übertragenen Sinne wohl nur bedingt klappen würde.

Meine Hauptkommissarin Amaryllis Winter hat ihren klangvollen Namen übrigens einem Jugendbuch zu verdanken, dessen Titel ich vergessen habe (war offenbar kein Geniestreich der Titel). Der Name der weiblichen Hauptfigur hat sich mir dagegen eingeprägt, weil ich ihn so schön fand. Zu einem langen, ausgefallenem Vornamen passte am besten ein kurzer, eher schlichter Nachname habe ich damals überlegt und schon war Amaryllis Winter „geboren“.

Amaryllis männliches Pendant bekam seinen Namen auf andere Weise. Aus meiner Zeit in Dubai habe ich eine sehr gute Freundin, die den schönen Nachnamen van Heerden trägt. Den habe ich ein wenig eingedeutscht, den Vornamen eines Klassenkameraden des Tochterkindes dazu und da stand er auf dem Papier vor mir: Falk von Heeren, Hauptkommissar der Berliner Mordkommission. So einfach kann das sein – ist es aber leider nicht immer. Manchmal sitze ich eine kleine Ewigkeit vor dem Computer und überlege mir Namen. 

Neuerdings bekomme ich dabei Hilfe von ungeahnter Seite: Zu Weihnachten bekam ich einen Kunstkalender, in dem jeden Tag ein Maler oder eine Malerin präsentiert wird. Keine Sorge, der Schurke im nächsten Berlin Krimi heißt weder Viktor van Gogh noch Jürgen Rembrandt, die ein oder andere künstlerische Inspiration habe ich mir aus dem Kalender aber schon geholt.

3 Kommentare zu “Das Kind braucht einen Namen

  1. Heidemarie Rabe

    Liebe Autorin, Deine Protas haben immer tolle Namen, egal ob es sich um die Berlin-Krimis handelt oder um andere. Ich bin begeistert und hoffe, das änderst sich nicht. Such halt die schönsten Namen aus. Und die Titel der Bücher – bis jetzt haben die alle Hand und Fuß!
    Liebe Grüße Miezekatze

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  2. Ich denke, der wohl klingende Vorname deiner Protagonistin kommt vom Räuber Hotzenplotz. Da gab es eine gute Fee Amaryllis die dem Casperle geholfen hat als er bei Petrosilius Zwackelmann in Gefangenschaft war.

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    • Lieber Stefan, der Räuber Hotzenplotz ist natürlich einer der größten Kriminalfälle der Geschichte, aber nein, daher stammt der Name nicht, dann hätte ich mir den Namen des Buches gemerkt, das ich gefühlte 3 Millionen Mal vorgelesen habe…;-)

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