Leute, ich bin wieder da! Holly Höllenschlumpf ist von den Bandagierten auferstanden und treibt wieder ihr Unwesen auf den Berliner Straßen. Die Betonung liegt auf Straßen, denn Frauchen, die alte Spaßbremse, besteht darauf, dass ich immer noch an der Leine laufe. Diese vollkommen bekloppte Idee hat sie wahrscheinlich von ihrem blauäugigen Schlächterfreund, diesem Tierarzt.
Aber egal. Ich fühle mich jedenfalls Bombe und könnte Bäume ausreißen. Was ich gewissermaßen auch tue, also soweit es in meinen Möglichkeiten steht. Jeder Ast, der irgendwo rumliegt kommt in mein Maul. Ha. Wenn der Prophet nicht zum Berg darf, kommt der Berg eben ins Maul. Oder so ähnlich.
Gestern durfte ich nach fast acht langen Wochen zum ersten Mal wieder Treppenlaufen. Wenn Frauchen dachte, ich höre sie nicht, als sie mehr gehaucht denn gesagt hat: „Na, dann komm mit hoch“ als sie dem todtraurigen Blick aus meinen großen braunen Hundeaugen nicht länger widerstehen konnte, dann hat sie sich sehr getäuscht. Ich habe die Rakenten-Turbo-Funktion sofort angeschaltet und war so schnell oben, dass sie wahrscheinlich in zehn Jahren noch erzählen wird, dass sie nur einen schwarzen Schatten an sich hat vorbeihuschen sehen.
Mir ist selbstverständlich klar, dass sie mit der Idee geliebäugelt hat, mich für immer in den Nächten unten in meinem Körbchen versauern zu lassen, weil ich mich ja so schön daran gewöhnt habe. Aber das kann sie sich abschminken. Nur weil ich nicht gejault habe, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht mehr zu ihr ins Schlafzimmer will. Und mir war natürlich immer klar, dass sie – Ordnungsfreak, der sie ist – irgendwann die Wand aus Stühlen, die sie vor der Treppe aufgebaut hatte, selber nicht mehr ertragen kann. Tja, auch ein Retriever weiß, wann man einfach abwarten muss und die Dinge lösen sich von allein.
Apropos lösen. Frauchen hat meine Verletzung ja schamlos ausgenutzt und ihren neuen Krimi beendet. Ja, genau. Den Krimi, den sie nur schreiben konnte, weil ich ihr die Idee quasi vor die Nase gesetzt habe. Das Hemd im Grunewald! Im neuen Krimi spielen übrigens Berliner Graffitis eine wichtige Rolle. Graffitis wie das Bild oben, das wir während eines Spaziergangs vor einiger Zeit entdeckt haben und das ebenfalls im Buch vorkommt.
Insgesamt muss ich sagen, dass Frauchen das nicht wirklich schlecht gemacht hat, das mit dem Krimi. Das ein oder andere Mal ist es mir bei der Geschichte kalt den Rücken runtergelaufen, so gruselig geht es zu. Als Polizeihund wäre ich ganz eventuell nicht so geeignet, aus Holly Höllenschlumpf wird ziemlich schnell Holly Hasenfuß, wenn es dunkel wird. Oder laut. Oder unheimlich. Oder sonst was komisches. Ein Glück, dass ich Hund einer Krimi-Autorin und nicht eines Gangsters geworden bin.
Bis bald,
Eure Holly
Hallo Holly Höllenschlumpf, Du hast ja den Blog wieder ganz toll geschrieben. Überrede doch mal Dein Frauchen, sie soll Dir helfen, ein tolles Hundebuch zu schreiben, das fände ich ganz prima. Du bist wirklich ein ganz pfiffiger Wuffi, ich mag Dich sehr. Also, jede mal mit Frauchen und macht beide was aus Deiner Geschichte. Liebe Grüße und ein herzliches Wuff-Wuff von Heidi
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