Wer die Berlin Krimis gelesen hat, weiß, dass das Privatleben der beiden Hauptkommissare Amaryllis Winter und Falk von Heeren und der Gerichtsmedizinerin Benita Hüther in jedem Buch eine Rolle spielt. Gelegentlich bekomme ich eine negative Rezension, weil das dem einen oder anderen Leser zu viel ist. Natürlich nehme ich mir das zu Herzen und mittlerweile achte ich beim Schreiben darauf, dass es tatsächlich nicht zu viel Privatkram wird.
Ich gebe allerdings zu, dass mir die Entwicklung meiner Hauptfiguren hinter deren verschlossenen Wohnungstüren nicht nur Spaß macht, sondern sogar am Herzen liegt. Ein Grund dafür könnte sein, dass in allen dreien meiner wiederkehrenden Hauptfiguren ein bisschen von mir steckt.
Leider sehe ich nicht so gut wie Amaryllis Winter aus, bin nur selten elegant gekleidet und als unterkühlt würden mich wohl die wenigsten meiner Freunde beschreiben. Aber genau wie meine Hauptkommissarin bin ich vor etwas über fünf Jahren und nach meiner Scheidung nach Berlin gezogen. Und genau wie sie habe ich mich etwas schwer mit dem Einleben getan, mittlerweile ist Berlin aber meine Heimat geworden. (Und nein, falls jemand nachfragen möchte, ich habe in den vergangenen fünf Jahren nicht meinen „Hundestaffelführer“ gefunden und kein Kind bekommen. Hund und sogar zwei Kinder hatte ich schon bei der Ankunft in Berlin, ich kann sogar noch einen dicken schwarzen Kater vorweisen – man sollte seiner Hauptfigur immer einen Schritt voraus sein, finde ich.)
Mit Falk von Heeren teile ich – gottseidank – nicht diesen fürchterlichen vergammelten Parka, von dem er sich nicht trennen kann, sondern den Humor und die Rolle des alleinerziehenden Elternteils. Der Streit mit dem Ex-Partner über Kinder und Geld, den er vor allem in den ersten drei Teilen der Reihe durchleben muss, ist für mich auch kein Unbekannter. Bleibt Benita Hüther, die ewig junge, frische, gutgelaunte, nie um einen dummen Spruch verlegene Pathologin. Mit der teile ich leider so gar nichts, außer vielleicht der Tatsache, dass sie genau die coole Socke ist, die ich immer gerne gewesen wäre.
Ich merke beim Schreiben dieser Zeilen selber, wie sehr ich meine drei Hauptfiguren und ganz normales persönliches Schicksal mag. Ihr Privatkram wird also auch weiterhin eine Rolle spielen, sie werden Krisen durchleiden, ihr Glück finden und Rückschläge einstecken müssen. Und ich hoffe, dass den meisten meiner Leser das genauso gut gefällt wie mir.
Ich habe gerade Teil 1 der Berlin Krimis zu Ende gelesen und der erste Teil gefällt mir ausgesprochen gut. Insbesondere deshalb, weil der Krimi nicht so seelenlos herunter geschrieben wurde, sondern die Ermittler menschlich wirken und einen privaten Hintergrund haben. Außerdem gefallen mir die genauen Ortsangaben, zu denen auch die Angabe der Berliner Stadtbezirke gehört, gut.
Daher werde ich jetzt erst einmal alle Berlin Krimis lesen, bis ich zur Nummer 11, komme, die ich gerade gewonnen habe.
Ich freue mich, dass ich diese Reihe entdeckt habe und wünsche mir nicht weniger Privatleben der Ermittler, sondern eher mehr.
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Über so viel Lob freue ich mich natürlich sehr und hoffe, dass auch die nächsten Krimis so gut gefallen!! Amaryllis und Falk erleben definitiv noch eine ganze Menge „Privates“ bis zu Buch 11. Viel Freude beim Lesen.
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